Cristo sul sepolcro, dipinto di scuola ferrarese (XVI sec.)

DIE KUNSTSAMMLUNG

Wer durch die Räume der Villa schlendert kann eine große Sammlung an Keramiken und Gemälden, Kunstgegenstände sowie Reliquien unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft bewundern. Alles stammt aus dem Besitz der Familie oder ist angekauft durch den Antiquar Francesco Chiodi auf Geheiß des Marchese Emilio. Emilio war ein leidenschaftlicher Sammler und stand stets in Kontakt mit akademischen und künstlerischen Kreisen Mailands. Ein Teil seiner Sammlung wird heutzutage auch in Mailand im Museum Poldi Pezzoli ausgestellt.

In der Villa von Grosio hingegen können Werke aus dem 16. Jahrhundert bewundert werden, darunter ein Lünettengemälde der Ferraneser Schule, die den Erlöser auf dem Grab darstellt. Der Marchese bevorzugte insbesondere die Kunst der Renaissance, hatte aber auch ein Auge für lokale Kunst. Tatsächlich ist ihm auch die Aufwertung des Künstlers Cipriano Valorsa zu verdanken, einem Maler aus Grosio, der im 16. Jahrhundert im gesamten Valtellina sehr aktiv war. In seiner Sammlung finden sich zwei vom Künstler in Tempera gemalte hölzerne Altarflügel als Beispiel für die lokale Kunst der Renaissance im Valtellina.

Ein weiteres kostbares Stück ist das wunderschöne Ölgemälde Jungfrau mit Kind von Giuseppe Bertini, einem Vertreter der Romantik und des Realismus. Bertini war Dozent und Direktor der Accademia di Belle Arti di Brera und ein Freund von Emilio, der selbst viele Jahre lang Ehrenpräsident der Akademie war. Darüber hinaus sind die Räume der Villa mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert ausgestaltet, wobei religiöse Themen dominieren. Bei der kürzlich erfolgten Restaurierung der Nordwestfassade wurden Spuren eines Freskos aus dem 15. Jahrhundert freigelegt, wodurch belegt werden konnte, dass im 17. Jahrhundert das Gebäude von den Graubündnern nicht vollständig zerstört wurde.

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